„Ich stand auf Larsen C in der Antarktis – dass dieser Eisberg abbrach, hat nicht direkt mit dem Klimawandel zu tun“

Vor kurzem stellten wir an dieser Stelle ein neues Forschungsförderprogramm der französischen Regierung zum Klimawandel. Nun gibt es dazu auch ein Zwillingsprogramm der deutschen Regierung. Am 13. Juli 2017 gab die deutsche Bundesregierung via BMBF bekannt:

Deutsch-Französisches Fellowship-Programm für Klima-, Energie- und Erdsystemforschung im Rahmen der französischen Initiative „Make our Planet great again“

Das Pariser Klimaabkommen stellt die Wissenschaft vor außergewöhnliche Herausforderungen, da die Vertragsparteien „die Notwendigkeit einer effektiven und zukunftsorientierten Reaktion auf das drängende Problem des Klimawandels auf der Grundlage der bestmöglichen verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse“ anerkannt haben.

Deutschland und Frankreich setzen sich gemeinsam für die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens ein. Mit einem gemeinsamen Fellowship-Programm zur Förderung der Forschung in den Bereichen Klima-, Energie- und Erdsystemforschung gehen beide Länder mit gutem Beispiel voran. Im Rahmen der französischen Initiative „Make our planet great again“ laden Deutschland und Frankreich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt ein, gemeinsam mit deutschen und französischen Partnern die Forschung in folgenden Bereichen der Nachhaltigkeitswissenschaften voranzutreiben:

Weiterlesen auf fona.de.

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Im Frühling 2017 diskutierten Frank Bosse und Fritz Vahrenholt hier im KS-Blog antarktische Blütenträume. Dominik Feusi griff das Thema am 18. Juli 2017 in der Basler Zeitung auf und stellte es einer großen Leserschaft vor. Lesenswert!

Wie die Antarktis «grün» geschrieben wurde

Eine britische Studie über Moose scheint den Klimawandel zu bestätigen, worauf sie trotz Lücken verbreitet wird. Die News zeigt, wie heute Wissenschaft manipuliert und für politische Zwecke eingesetzt wird.

Der Spiegel berichtete, die Zeit, der Österreichische Rundfunk (ORF) und in der Schweiz der Blick, die Tribunes de Genève oder die Lausanner 24heures: Die Antarktis, der riesige, mehrheitlich von Eis bedeckte Kontinent um den Südpol, werde, so die Meldung von Mitte Mai, «immer grüner». Es habe ein «nie da gewesenes Wachstum von Pflanzen» gegeben. Der früher «rein weisse» Kontinent, so hiess es in einer Meldung, ändere nun seine Farbe.

Schuld daran sei der Klimawandel. Ein Team um den Forscher Matthew Amesbury von der Universität Exeter in Grossbritannien habe herausgefunden, dass sich das Wachstum von Moos in den vergangenen 50 Jahren deutlich beschleunigt habe. Das sei eine «dramatische Auswirkung» des Klimawandels. Grüne und Linke sahen sich wieder einmal bestätigt: Den Klimawandel gibt es, er wird vom Menschen verursacht und er verändert die ganze Erde, sogar die Antarktis.

Missbrauch von Wissenschaft

Ein Team um den deutschen Chemiker und Naturschützer Fritz Vahrenholt wollte genauer wissen, was es mit der Nachricht auf sich hat und wie sie den Weg in die Medien gefunden hatte. Und mit jeder genaueren Information fiel die Meldung vom ungeheuerlichen Pflanzenwachstum, wo früher bloss Schnee und Eis regierten, mehr in sich zusammen. Die Rückverfolgung dieser News auf die tatsächliche Untersuchung in der Antarktis zeigt, wie heute Wissenschaft manipuliert und für politische Zwecke eingesetzt wird.

Weiterlesen in der Basler Zeitung

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Die Rhetorik der Klimadebatte ist relativ vorhersehbar und besitzt viele wiederholende Elemente. So drängen stets die Klimawandelwarner an die Mikrofone, wenn in den Polargebieten ein größerer Eisberg kalb. Dass das Gletscherkalben an sich ein ganz normaler Prozess ist, wird dabei geflisentlich verdrängt. Seriösen Forschern wird diese Alarmsucht mittlerweile zu bunt. Es regt sich Widerstand. Beispiel Adrian Luckman am 18. Juli 2017 auf krautreporter.de:

Ich stand auf Larsen C in der Antarktis – dass dieser Eisberg abbrach, hat nicht direkt mit dem Klimawandel zu tun
Mit meinem Team erforsche ich seit Jahren das Schelfeis in der Antarktis. Ich war erstaunt über die einseitigen Erklärungen, warum der Eisberg gekalbt hat. Als Professor für Gletscherkunde an der Swansea-Universität in Wales weiß ich nur eines sicher: Das Ereignis wird die Region von Grund auf verändern. […] Was uns überrascht, ist das große Interesse an diesem zwar seltenen, aber durchaus natürlichen Vorkommnis. Denn trotz aller medialen und öffentlichen Begeisterung: Der Riss in Larsen C und das sogenannte Kalben des Eisbergs ist kein unmittelbares Warnzeichen für einen Anstieg des Meeresspiegels, und es besteht keineswegs ein direkter Zusammenhang mit dem Klimawandel.

Weiterlesen auf krautreporter.de. Den ursprünglichen englischsprachigen Artikel gibt es in voller Länge hier bei Project MIDAS. In Eos wird auf ähnliche Eisschelf-Kollaps-Ereignisse vor 2000 Jahren hingewiesen:

Underlying warm seawater may have caused an ice shelf collapse deep in the past as well. At the 2016 American Geophysical Union Fall Meeting in San Francisco, scientists presented research indicating that warm water helped fuel ice loss in Antarctica’s Amundsen Sea 2000 years ago.

 

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