Der kalifornische Blob. Und ein kleiner Denkanstoß für Volker Mrasek

Am 8. Juni 2018 brachte der Deutschlandfunk einen Bericht zum „Blob“, basierend auf Jacox et al. 2018:

Marine Hitzewelle: „The Blob“Todesurteil für Meeresbewohner
Fünf Jahre lang litt der US-Bundesstaat Kalifornien unter einer Rekorddürre. Auch der Pazifik vor der nordamerikanischen Westküste erlebte in dieser Zeit eine massive Hitzewelle, die schwerwiegende ökologische und ökonomische Folgen hatte – für Forscher ein Menetekel für die Zukunft.

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An und für sich handelt es sich dabei um eine interessante Zusammenfassung für das „Blob“ Phänomen, das ja von Niemanden bestritten wird. Der Alarmismus-Spin kommt dann am Ende des Berichts mit diesem Zitat:

„Für die Forscher ist der Blob ein Menetekel für die Zukunft. Durch den Klimawandel heizen sich auch die Meere immer mehr auf, Windströmungen in der Atmosphäre verändern sich: Nach unseren Modellrechnungen wäre eine solche Hitzewelle vor – sagen wir – einhundert Jahren noch überhaupt nicht möglich gewesen. Doch jetzt wächst die Wahrscheinlichkeit für derartige Extreme.“

Zwei Gedanken dazu:

1) Es ist durchaus möglich, daß es solche Phänomene auch in den heißen 20er bis 40er Jahren an der Westküste der USA gegeben haben könnte – und dies ist ja auch schon fast 100 Jahre her. Satelliten zur flächendeckenden Temperaturmessung gab es damals noch nicht, so dass das Phänomen damals durchaus unbemerkt bzw. undokumentiert geblieben sein könnte.

2) Die richtige Vergleichsphase sind aber nicht letzten 100 Jahre, sondern ist die letzte ähnlich starke Wärmephase, also die Mittelalterliche Wärmeperiode (MWP). Damals gab es extrem strenge und langanhaltende Mega-Dürren im Südwesten der USA. Vieles spricht dafür, dass auch damals solche stabilen „Blob“-Situationen auf dem Ostpazifik existiert haben dürften. Folglich handelt es sich beim letzten „Blob“ vermutlich um ein natürliches Ereignis, welches in jeder Warmphase auftreten kann und nicht unbedingt mit anthropogenen Faktoren zusammenhängen muss.

Ist es nicht seltsam, dass sich niemand diese Fragen stellt? Woher kommt diese klimatische Kurzsicht? Hat die Menschheitsgeschichte etwa erst um 1979 begonnen? Weshalb beschäftigen wir uns historisch mit der Römerzeit, in den Klimawissenschaften aber erst mit den letzten paar Jahrzehnten? Ein kleiner Denkanstoß vielleicht auch an Volker Mrasek, der den DLF-Beitrag gemacht hat.

 

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